(Quelle extern)
Hostessen packen aus
Spanner-Alarm am Autosalon Genf
Die überwiegend männliche Kundschaft liebt die Hostessen...
...und benimmt sich manchmal ganz schön daneben
«Oft fragen die Männer, ob sie mit uns ein Foto machen dürfen
und nutzen die Gelegenheit, uns ihre Telefonnummer zuzustecken.
Dabei haben wir gar nicht danach gefragt», sagt Sarah aus Köln
gegenüber «Le Matin». Die 28-jährige Chefin einer Hostessen-Agentur
ist bereits zum vierten Mal am Genfer Auto-Salon präsent und kennt
ihre Kundschaft: «Manche Männer sind sehr plump.» Und Olfa (28) aus
Paris verrät, dass sie es manchmal sehr peinlich fände, welche
Perversitäten einige Männer mit dem Image einer Hostess verbinden.
Die jungen Frauen – hauptsächlich Studentinnen – die an den Ständen
der Autohersteller stehen, sind gewarnt worden, dass sie von den Kunden
(80 bis 90 Prozent sind Männer) angestarrt oder mit unangebrachten Gesten
bedacht werden könnten.
«Man erzählt sich, dass manche Männer Kameras auf den Schuhen tragen,
um den Hostessen unter die Röcke filmen zu können», sagen Valérie (26)
und Franziska (26), die für Bugatti amtieren. Und die Genferin Elodie
erinnert sich schaudernd an einen Stand mit spiegelglattem Boden – für
einen Blick unter den Rock war nicht einmal mehr eine Kamera nötig.
«Berichte über Hostessen ziehen immer»
Autos mit Hilfe schöner Frauen zu vermarkten, funktioniert seit jeher.
Und zwar nicht, weil die Herren von den Damen gerne technische Auskünfte
hätten. «Das ist interessant. Je näher wir den Autos sind, desto weniger
werden wir nach Informationen zu den Autos gefragt», lacht Fabienne aus Bern.
«Berichte über Hostessen ziehen immer», sagt dann auch Jean-Philippe Jourdan,
Autoredaktor beim französischen Privatsender «M6». Sie werden sogar deutlich
öfter angeschaut als Berichte über heiss ersehnte Neuigkeiten aus der Automobilwelt.»
Bei Nissan gibts auch Männer
Die Hostessen haben ihre Tricks, wie sie sich gegen die Attacken schützen können.
Die 33-jährige Alice aus Nizza etwa ist froh um die Absperrung, die den Stand
von Giugiaro umgibt: «Das setzt Grenzen.» Bei vielen Automobilherstellern müssen
die Frauen zwar auf alle Fotowünsche eingehen, können aber Kollegen oder die
Securitas rufen, wenn die Situation unangenehm wird.
Bei Nissan hat man das Problem elegant gelöst: Statt einer Hostess treten
eine Frau und ein Mann zusammen auf. «Wir repräsentieren ein trendiges Paar»,
sagt Steven (25) aus Zürich. Seine Kollegin Viktoria schätzt seine Anwesenheit
jedenfalls sehr: «Die letzten beiden Male war ich allein am Salon.
Dieses Mal fühle ich mich viel besser beschützt.»